DAS
TRINKLIED VOM JAMMER DER ERDE Schon winkt der Wein im gold'nen Pokale, Doch trinkt noch nicht, erst sing' ich euch ein Lied! Das Lied vom Kummer soll auflachend in die Seele euch klingen. Wenn der Kummer naht, liegen wüst die Gärten der Seele, Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang. Dunkel ist das Leben, ist der Tod. Herr dieses Hauses! Dein Keller birgt die Fülle des goldenen Weins! Hier diese Laute nenn' ich mein! Die Laute schlagen und die Gläser leeren. Das sind die Dinge, die zusammen passen. Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit Ist mehr wert als alle Reiche dieser Erde! Dunkel ist das Leben, ist der Tod. Das Firmament blaut ewig und die Erde Wird lange fest steh'n und aufblüh'n im Lenz. Du aber, Mensch, wie lang lebst denn du? Nicht hundert Jahre darfst du dich ergötzen An all dem morschen Tande dieser Erde! Seht dort hinab! Im Mondschein auf den Gräbern Hockt eine wild-gespenstische Gestalt. Ein Äff ist's! Hört ihr, wie sein Heulen Hinausgellt in den süssen Duft des Lebens! Jetzt nehmt den Wein! Jetzt ist es Zeit, Genossen! Leert eure gold'nen Becher zu Grund! Dunkel ist das Leben, ist der Tod! |
IL
BRINDISI DEL DOLORE DELLA TERRA Già il vino ammicca nel boccale d'oro, ma non bevete ancora: voglio prima cantarvi una canzone! La canzone della sofferenza deve entrarvi nell'anima come scoppiando a ridere. Quando la sofferenza si avvicina, il deserto copre i giardini dell'anima, sfioriscono e muoiono la gioia e il canto. Oscura è la vita, è la morte. Signore di questa casa! La tua cantina custodisce abbondanza di vino dorato! lo, qui, di mio ho questo liuto! Tentare il liuto e vuotare i bicchieri sono cose che vanno bene insieme. Una coppa piena di vino al momento giusto val più di tutti i regni di questa terra. Oscura è la vita, è la morte. Azzurro eterno è il firmamento, e la terra è destinata a lungo a stare immobile, e a rifiorire in primavera. Ma tu, uomo, ancora vivrai? Neppure cent'anni ti puoi trastullare con tutte le putride vanità di questa terra! Guardate laggiù! Sulle tombe illuminate dalla luna una forma selvaggia e spettrale si rannicchia. È una scimmia! Sentite come le sue urla erompono stridule nel dolce profumo della vita! Ed ora, pronti a bere! È il momento, amici! Vuotate fino in fondo le vostre coppe d'oro! Oscura è la vita, è la morte! |
DER
EINSAME IM HERBST Herbstnebel wallen bläulich überm See; Vom Reif bezogen stehen alle Gräser; Mann meint, ein Künstler habe Staub von Jade Über die feinen Blüten ausgestreut. Der süsse Duft der Blumen ist verflogen; Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder. Bald werden die verwelkten, gold'nen Blätter Der Lotosblüten auf dem Wasser zieh'n. Mein Herz ist müde. Meine kleine Lampe Erlosch mit Knistern; es gemahnt mich an den Schlaf. Ich komm' zu dir, traute Ruhestätte! Ja, gib mir Ruh, ich hab' Erquickung not! Ich weine viel in meinen Einsamkeiten. Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange. Sonne der Liebe, willst du nie mehr scheinen. Um meine bittern Tränen mild aufzutrocknen? |
IL
SOLITARIO NELL'AUTUNNO Nebbie autunnali vagano azzurrine sul lago; sono rigati di brina tutti i fili d'erba; diresti che un artista abbia sparso polvere di giada sui fiori delicati. Il dolce profumo dei fiori è svanito; un freddo vento piega in giù i loro steli. Presto, appassiti, i petali d'oro dei fiori di loto fuggiranno sull'acqua. Il mio cuore è stanco. La mia piccola lanterna si spegne crepitando: è un invito a dormire. Vengo da te, mio sicuro rifugio! Sì, dammi pace, ho bisogno di sollievo! lo piango molto nella mia solitudine. L'autunno dura da troppo tempo nel mio cuore. Sole dell'amore, non vuoi proprio più splendere, per asciugare con mano lieve le mie lacrime amare? |
VON
DER JUGEND Mitten in dem kleinen Teiche Steht ein Pavillon aus grünem Und aus weissem Porzellan. Wie der Rücken eines Tigers Wölbt die Brücke sich aus Jade Zu dem Pavillon hinüber. In dem Häuschen sitzen Freunde, Schön gekleidet, trinken, plaudern, Manche schreiben Verse nieder. Ihre seidnen Ärmel gleiten Rückwärts, ihre seidnen Mützen Hocken lustig tief im Nacken. Auf des kleinen Teiches stiller Wasserfläche zeigt sich alles Wunderlich im Spiegelbilde. Alles auf dem Kopfe stehend In dem Pavillon aus grünem Und aus weissem Porzellan; Wie ein Halbmond steht die Brücke, Umgekehrt der Bogen Freunde, Schön gekleidet, trinken, plaudern. |
DELLA
GIOVINEZZA In mezzo al piccolo stagno sorge un padiglione di verde e bianca porcellana. Come il dorso di una tigre il ponte di giada s'inarca e raggiunge il padiglione. Nella piccola casa amici siedono, ben vestiti: bevono, chiacchierano, alcuni scrivono versi. Le loro maniche di seta scivolano indietro, e i loro berretti di seta si afflosciano sulla nuca, allegramente. Sulla tranquilla superficie d'acqua del piccolo stagno, tutto si vede mirabile, in immagine riflessa. Tutto a testa in giù nel padiglione di verde e bianca porcellana; come una mezzaluna appare il ponte, l'arco è rovesciato. Amici, ben vestiti, bevono, chiacchierano. |
VON
DER SCHÖNHEIT Junge Mädchen pflücken Blumen, Pflücken Lotosblumen an dem Uferrande. Zwischen Büschen und Blättern sitzen sie, Sammeln Blüten in den Schoss und rufen Sich einander Neckereien zu. Gold'ne Sonne webt um die Gestalten Spiegelt sie im blanken Wasser wider, Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder, Ihre süssen Augen wider. Und der Zephir hebt mit Schmeichelkosen das Gewebe Ihrer Ärmel auf, führt den Zauber Ihrer Wohlgerüche durch die Luft. O sieh, was tummeln sich für schöne Knaben Dort an dem Uferrand auf mut'gen Rossen? Weithin glänzend wie die Sonnenstrahlen, Schon zwischen dem Geäst der grünen Weiden, Trabt das jungfrische Volk einher! Das ROSS des einen wiehert fröhlich auf Und scheut und saust dahin. Über Blumen, Gräser, wanken hin die Hufe, Sie zerstampfen jäh im Sturm die hingesunk'nen Blüten, Hei! Wie flattern im Taumel seine Mähnen, Dampfen heissdie Nüstern! Gold'ne Sonne webt um die Gestalten, Spiegelt sie im blanken Wasser wider. Und die schönste von den Jungfrau'n sendet Lange Blicke ihm der Sehnsucht nach. Ihre stolze Haltung ist nur Verstellung. In dem Funkeln ihrer grossen Augen, In dem Dunkel ihres heissen Blicks Schwingt klagend noch die Erregung ihres Herzens nach. |
DELLA
BELLEZZA Giovani fanciulle colgono fiori, fiori di loto colgono sull'orlo della sponda. Siedono tra arbusti e foglie, raccolgono fiori nel grembo, e si lanciano a vicenda parole scherzose. Il sole d'oro irretisce le figure e le riflette nell'acqua limpida, rispecchia il sole le loro membra snelle, rispecchia i loro dolci occhi. Lo zefiro solleva con moine e carezze il tessuto delle loro maniche, porta l'incanto dei loro profumi per l'aria. Guarda, chi sono i bei ragazzi che cavalcano caracollando sulla riva su fieri cavalli? Splendendo da lontano come i raggi del sole, già tra i rami dei verdi salici vien qui trottando la fresca gioventù! Il cavallo di uno nitrisce festoso, la scansa e fila via come il vento, vola sui fiori e sull'erba, turbinano gli zoccoli, fulminei calpestano i fiori abbattuti. Bello! Come vibra nella folle corsa la sua criniera, come fumano calde le froge! Il sole d'oro irretisce le figure e le riflette nell'acqua limpida. La più bella delle vergini lo segue con lunghi sguardi di desiderio. Il suo contegno altero è una finzione. Nello scintillio dei suoi grandi occhi, nell'oscurità del suo sguardo di fuoco vibra ancora, come un lamento, l'agitazione del suo cuore. |
DER
TRUNKENE IM FRÜHLING Wenn nur ein Traum das Leben ist, Warum dann Müh' und Plag'!? Ich trinke, bis ich nicht mehr kann, Den ganzen, lieben Tag! Und wenn ich nicht mehr trinken kann, Weil Kehl' und Seele voll. So tauml' ich bis zu meiner Tür Und schlafe wundervoll! Was hör' ich beim Erwachen? Horch! Ein Vogel singt im Baum. Ich frag' ihn, ob schon Frühling sei. Mir ist als wie im Traum. Der Vogel zwitschert: Ja! Der Lenz Ist da, sei kommen über Nacht! Aus tiefstem Schauen lauscht' ich auf, Der Vogel singt und lacht! Ich fülle mir den Becher neu Und leer' ihn zum Grund, Und singe, bis der Mond erglänzt Am schwarzen Firmament! Und wenn ich nicht mehr singen kann, So schlaf ich wieder ein. Was geht mich denn der Frühling an? Lasst mich betrunken sein! |
L'UBRIACO
IN PRIMAVERA Se la vita è soltanto un sogno, perché dunque fatica e tormento!? Io bevo a più non posso quanto è lungo l'amabile giorno! E quando non riesco a bere più, poiché la gola e l'anima ho riempito, raggiungo barcollando la mia porta e dormo meravigliosamente! Che cosa ascolto svegliandomi? Attento! Un uccello canta sull'albero. Gli domando se è già primavera. Mi sembra tutto come in un sogno. L'uccello cinguetta: Sì! La primavera è qui, forse è arrivata questa notte! Dal profondo il mio sguardo si fa attento, e osservo: l'uccello canta e ride! Mi riempio la coppa un'altra volta, e la vuoto fino all'ultimo, e canto finché non vedo la luna brillare nel nero firmamento! E quando non riesco più a cantare, mi addormento di nuovo. Che me ne faccio, della primavera? Lasciatemi ubriacare! |
DER
ABSCHIED Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge. In alle Täler steigt der Abend nieder mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind. O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt der Mond am blauen Himmelssee herauf. Ich spüre eines feinen Windes Weh'n hinter den dunklen Fichten! Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel. Die Blumen blassen im Dämmerschein. Die Erde atmet voll von Ruh' und Schlaf. Alle Sehnsucht will nun träumen, die müden Menschen geh'n heimwärts, um im Schlaf vergess'nes Glück und Jugend neu zu lernen! Die Vögel hocken still in ihren Zweigen. Die Welt schläft ein! Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten. Ich stehe hier und harre meines Freundes; ich harre sein zum letzten Lebewohl. Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite die Schönheit dieses Abends zu geniessen! Wo bleibst du? Da lässt mich lang allein! Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute auf Wegen, die von weichem Grase schwellen. O Schönheit! O ewigen Liebens, Lebenstrunk'ne Welt! Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk des Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin er führe und auch warum es müsste sein. Er sprach, und seine Stimme war umflort: «Du mein Freund, mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold! Wohin ich geh'? Ich geh', ich wandre in die Berge. Ich suche Ruhe für mein einsam Herz. Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte. Ich werde niemals in die Ferne schweifen. Still ist mein Herz und harret seiner Stunde! Die Liebe Erde allüberall blüht auf im Lenz und grünt aufs neu! Allüberall und ewig blauen Licht die Fernen! Ewig... ewig...». |
L'ADDIO Se ne va il sole, dietro la montagna. In ogni valle scende la sera con le sue ombre, che tanto rinfrescano. Guarda! Come una barca d'argento, dondola la luna sull'azzurro lago del cielo. Sento il soffio di un vento sottile spiare dal buio degli abeti. Il ruscello canta, pieno d'armonie, attraverso l'oscurità. I fiori impallidiscono nell'imbrunire. La terra respira, tutta pace e sonno. Ogni desiderio ora vorrebbe sognare, gli uomini, stanchi, camminano verso casa, per ritrovare, nel sonno, felicità e giovinezza dimenticate! Gli uccelli fanno silenzio, appollaiati sui loro rami. Il mondo si addormenta! Spira aria fresca all'ombra dei miei abeti. Qui, fermo, aspetto in ansia il mio amico; lo aspetto in ansia, per l'ultimo addio. Come desidero, amico, al tuo fianco godere la bellezza di questa sera! Dove indugi? Mi lasci a lungo solo! lo vago su e giù con il mio liuto su sentieri di morbida erba gonfi. O bellezza! o mondo, d'amore e di vita eternamente inebriato! Scese da cavallo, e gli offrì il bicchiere dell'addio. L'altro gli domandò quale fosse la sua meta, e perché dovesse esser cosi. Egli parlò, e la sua voce era velata: «Amico mio, in questo mondo non mi ha arrìso la fortuna! Dove vado? Vado, a vagare sui monti. Cerco pace al mio cuore solitario. Vado via, torno in patria, il mio sito. Mai più di lì mi muoverò per andare lontano. Tace il mio cuore e attende con ansia la sua ora! La cara terra dovunque fiorisce in primavera e verdeggia sempre di nuovo. Dovunque, eternamente d'azzurro s'illuminano i lontani orizzonti! Eternamente... eternamente,..». |
(Traduzione di Quirino Principe) |